Katzengedanken: Oma endlich wieder da!

Gastbeitrag

„Miau! Miiiauuu! Hilfe! Was sind das für Geräusche vor der Eingangstür?“

„Nein, Bruderherz, du brauchst nicht wegrennen. Es ist die Oma. Ihr Klopfen kenn ich noch, obwohl sie schon so lange nicht mehr da war.“

„Bist du sicher? Muss ich mich nicht unter der Decke im Schlafzimmer verstecken?“

„Nein, du Angsthase! Ganz sicher nicht!“

„Ah wirklich, die Oma! Da muss ich gleich zu ihr laufen, mich mit dem Hinterteil voran vor sie hinstellen und einen Katzenbuckel machen. Ob sie noch weiß, dass das ‚Bitte hochheben, auf die Schulter nehmen und kraulen!‘ heißt? … Jippie, sie weiß es noch. Bruderherz, ihre Haare riechen noch genauso gut wie früher, einfach zum Hineinkuscheln!…Nein, nicht! Bitte, wirf dich nicht auch du noch auf den Rücken! Dann kniet sie sich wieder nieder neben dir, mit mir auf der Schulter, und krault dich mit einer Hand auf deinem Bauch und mich auch nur mit einer Hand auf meinem Hinterteil!“

„Na, siehst du. Omi hat das Kunststück noch nicht verlernt. Offensichtlich müssen wir mit ihrer Erziehung nicht wieder bei Null anfangen.“

„Hoffentlich weiß sie noch, wo die Leckerlis sind. Oder hat sie Papa in letzter Zeit woanders hingeräumt?“

„Ich glaub nicht. Oma ist aber ziemlich schlau. Die findet meistens die Leckerlis. Und wenn nicht, dann bringt sie uns welche mit.“

„Wie sag ich ihr, dass ich eigentlich nur noch Thunfisch will? Hast du eine Idee?“

„Nein. Aber hör mal genau hin! Mama erzählt Omi gerade von uns. Ich glaub, ich hab auch das Wort Thunfisch gehört. Weißt du, was Schwermetalle sind? Die sind nämlich im Thunfisch drinnen, sagt Mama. Und die sind angeblich nicht gut für uns!“

„Schwermetalle?!? Keine Ahnung. Vielleicht sowas Ähnliches wie Gräten, die sollen wir ja auch nicht essen. Soll Mama die Schwermetalle doch auch herausgeben…“

„Warum war eigentlich Omi schon so lange nicht da? Glaubst du, war sie böse auf uns?“

„Wieso auf uns? Wir bemühen uns jedesmal im Liebschauen, Elegantsitzen, Um-die-Wette-rennen und im Um-Leckerlis-betteln. Aber wart! Ich springe geschwind auf die Kücheninsel, setze mich dorthin, fixiere die Oma und warte auf ihre Reaktion! … Na, schau! Sie lächelt mich an. Alles ist gut. Ich glaube, die Mama hat einmal mit der Oma und dem Opa über den Bildschirm geredet und mir gesagt, dass die Oma wegen dem blöden Wort „Co-ro-na“, das wir nicht aussprechen können, nicht kommen kann.“

„Keine Angst, wir lassen Oma einfach nicht mehr gehen. Ich habe mich schon auf ihre Schuhe gelegt. Miau!“


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